Superfood Zitrone: Detox und Fettkiller
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Fasten: Frühjahrsputz zu jeder Jahreszeit
Fasten ist nicht nur gesund, sondern supergesund. Nicht nur Fettpolster werden dabei abgebaut, sondern wirkt es zellverjüngend und gegen Bluthochdruck, Diabetes sowie etliche typische Krankheiten der heutigen Zeit. Schon einen Tag zu fasten bewirkt einiges, doch schauen wir uns hier an, was sich über mehrere Tage oder gar Wochen tut.
Fasten ist evolutionär in unseren Genen fest verankert
Es ist so alt wie die Menschheit selbst, es hat niemand „erfunden“, Fasten wurde in allen Religionen und Kulturen vollzogen und ist ein völlig natürlicher Vorgang im Körper.
Sich diese Tatsache einmal bewusst zu machen, ist aus meiner Sicht sehr wichtig. Immer wieder wird Angst verbreitet, wie gefährlich es für den Körper sei. Dabei ist ein Verzicht auf Essen für den menschlichen Körper fest vorgesehen, weil hier ganz viele Prozesse im Körper ablaufen, die unserer Gesundheit und der Gesundung extrem förderlich sind.
Fasten löst biochemische Vorgänge im Körper aus
Mit dem Ende der Nahrungsaufnahme – also mit der letzten Mahlzeit – beginnt rein biologisch gesehen das Fasten. Der Stoffwechsel unseres Körpers stellt sich für Stück für Stück um. Diese Prozesse sind nicht nur für den Körper, sondern auch für Geist und Seele von großer gesundheitlicher Bedeutung. Echtes Fasten ist also keine Diät, kein Hungern, kein simpler Verzicht auf Nahrung, sondern ein vielschichtiger Vorgang für unser Körperhaus.
Fasten und Detox in den vielfältigsten Formen erfahren in den letzten Jahren einen regelrechten Aufwind. Dieser Trend ist hauptsächlich dem Zellbiologen Yoshinori Ohsumi zu verdanken, der 2016 für seine Forschungen und den daraus resultierenden Erkenntnissen den Medizinnobelpreis verliehen bekommen hat. Er konnte das Phänomen der „Autophagie“ (=Selbstfressen) nachweisen. Die Autophagie ist als Müllabfuhr als auch raffiniertes Recyclingsystem der Zellen für unsere Gesundheit von großer Wichtigkeit.
Der Prozess funktioniert so, dass der sogenannte Zellmüll (gealterte, funktionslose oder falsch zusammengebaute Zellbestandteile) mit einer Hülle umgeben werden. Innerhalb dieser Hülle zerkleinern Enzyme diese Zellteile. Die Einzelbestandteile werden der Zelle wieder zugeführt und helfen beim Neuaufbau gesunder Zellbestandteile.
Verborgene Heilchancen jetzt auch in der Schulmedizin anerkannt
Bereits der bekannte Fastenpapst Dr. Otto Buchinger – nach ihm wurde das Buchinger-Heilfasten benannt – sprach vom „Entschlacken“ und wurde von klassischen Schulmedizinern belächelt, weil es keine Schlacken im Körper gäbe. Von vielen wurde Fasten auch als gefährlich abgetan. Doch ganz gleich, ob der permanent anfallende „Zellschrott“ Schlacken heißt oder die wissenschaftliche Bezeichnung „geschädigte Zellorganellen“ trägt, er muss irgendwie hinaustransportiert werden.
Das ganze geschieht tatsächlich genau dann, wenn eine gewisse Zeit NICHTS gegessen wird. Dann wird diese Autophagie aktiv, der Zellmüll kann gelöst, abtransportiert und ausgeschieden werden. Laut Prof. Madeo von der Uni Graz lässt sich das so erklären, dass die Zelle in einen Energiemangel kommen muss, um alles zu verdauen, was nicht niet- und nagelfest ist. Oft sind das schädliche Stoffe, die während des Alterns akkumulieren: Aggregierte Proteine, die zu Neurodegenerationen führen oder beschädigte Mitochondrien, die Krebs auslösen können. In diesem Punkt seien sich die Altersforscher einig, dass Fasten oder Kalorienreduktion der Verlängerung der Lebensspanne dient. Daraus resultiert: Verbleibt der Zellmüll im Körper, entstehen leichter Krankheiten und vorzeitige Alternprozesse werden angestoßen.
Die gute Nachricht: Die Zeit des Nichtessens – also des „Mini-Fastens“ – muss nur 14-16 Stunden betragen. Bereits dann setzt dieses „Selbstfressen“ ein. Genau das ist der Grund, warum das Intervallfasten/Kurzzeitfasten oft als Jungbrunnen bezeichnet wird oder auch von einem Longevity-Effekt die Rede ist. Wir essen also innerhalb eines Tages lediglich 8-10 Stunden – den Rest des Tages fasten wir.
„Fasten zählt zu den stärksten Medikamenten“
Diese Worte stammen vom Zellbiologen und Altersforscher Valter Longo von der University of California in Los Angeles.
Bekannt ist inzwischen auch, dass Intervallfasten Infektionskrankheiten und Alzheimer vorbeugen und sogar das Wachstum von Tumoren reduziert werden kann. In der Autophagiephase (=Intervallfasten) ist der Körper übrigens noch nicht im richtigen klassischen Fastenstoffwechsel.
Die früher verbreitete Theorie, man solle viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, ist inzwischen weit überholt. In etlichen Studien mit Mäusen wird offenbar, dass sich typische Krankheitssymptome wie Diabetes und Übergewicht dann zeigen, wenn das Essen permanent zur Verfügung steht und die Nahrungsaufnahme über den gesamten Tag verteilt möglich ist.
Der Fastenstoffwechsel beginnt
Schauen wir uns an, was genau im Körper passiert, wenn wir längere Zeit Fasten.
- Fastentag
Aus meiner Sicht ist es vorteilhaft, das Fasten mit einem kleinem Ritual zu verbinden. Dann schließt unser ganzes System mit den Essen ab, auch der Geist stellt sich darauf ein. Die Zeit des Nichtessens wird nicht als Hungerkur oder Diät empfunden und gewertet, sondern Regenerations- und Reinigungszeit auf ganzheitlicher Ebene.
Für den Körper ist die Umstellung einfacher, wenn er am letzten Tag der Nahrungsaufnahme nur leichte Dinge isst (also keinen Schweinsbraten mit Knödl) und die letzte Mahlzeit am Abend nur noch aus einem Apfel besteht, der sehr langsam, bewusst und genüsslich gegessen wird.
Nun wird die Nahrung wie gewohnt im Magen verdaut, Mikronährstoffe gelangen vom Darm in die Blutbahn. Makronährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Fette werden in Glykogen umgewandelt und entweder verbraucht oder später als Fettreserven eingelagert. Der Insulinspiegel steigt zunächst an und stabilisiert sich 4–5 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme auf einem niedrigen Niveau.
Oft verspürt man genau dann wieder Hunger. Kommt nun keine Nahrung mehr nach, greift der Körper auf die Glukosespeicher in den Muskeln und der Leber zurück. Nach 14–16 Stunden ohne Nahrung sind wir wie oben beschrieben im Status der Autophagie (=Intervallfasten), diesem natürlichen Zellreinigungsprozess, bei dem u.a. schadhafte Zellstrukturen abgebaut werden.
- Fastentag
Nach 24-36 Stunden des Nichtsessens werden die Glukosespeicher in Leber und Muskeln vollkommen geleert. Nun bildet der Körper sogenannte Ketone. Das sind spezielle Enzyme, die dem Körper dabei helfen, Fett als Energie zu verwenden.
Der 2. Fastentag ist der klassische Tag, an dem eine große Umstellung des Stoffwechsels im Körper stattfindet: Der Glykogenstoffwechsel ist nicht mehr möglich, weil ja weder Zucker noch keine Kohlehydrate nachkommen – die intensive Fettverbrennung beginnt. Grundsätzlich sagen wir, dass der Körper nach ca. 15 Stunden – das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich – reduzierter Kohlenhydratezufuhr (max. 50 g täglich) in die Ketose gelangt.
Der Wechsel in die Ketose ist teilweise besonders beim ersten Mal mit spürbaren Nebenwirkungen verbunden. Der Zucker- bzw. Kohlenhydrat-Entzug macht sich bemerkbar, weil dem Körper ungewohnterweise die Glukose als Energiequelle entzogen wird. Er muss auf die Fettreserven zurückzugreifen, was sehr positiv ist, da zuallererst das viszerale, sehr ungesunde Bauchfett abgebaut wird. Das ist das Fett, das sich im Bauchraum zwischen den Organen angesammelt hat. Der Abbau ist besonders günstig, weil dieses Fettdepot unter anderen mehr als 600 Botenstoffe produziert, die mit Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Entzündungen sowie Herz-Kreislaufkrankheiten in Verbindung gebracht wird.
Typische Symptome in dieser Zeit der Stoffwechselumstellung in die Ketose – sie wird auch als Keto-Grippe bezeichnet – sind: Erschöpfung, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten (Brain-fog), Motivationsmangel, Schwindel, Heißhunger auf Zucker, Übelkeit oder flauer Magen, Muskelkrämpfe. Die gute Nachricht: Selten treten alle Symptome gleichzeitig auf und sie halten ein bis drei Tage an. Je häufiger du fastest – der Körper also diese Stoffwechselumstellung gewohnt ist – desto kürzer dauert erfahrungsgemäß diese Umstellung und umso leichter ist sie. Ganz gleich, ob wir hier von „Keto-Grippe“ oder Fastenkrise reden, es gibt einige Möglichkeiten, wie wir besser durch diese unangenehme Phase kommen.
Ganz wichtig ist hierbei die Darmreinigung. Du kannst traditionell einen Einlauf mit einem Irrigatior machen – von Glauber- oder Bittersalz rate ich dir ab – oder du reinigst deinen Darm mit der Share-Original®-Pflaume. Mit ihren wertvollen Bakterienstämmen und Mikroorganismen belebt sie unser Mikrobiom (Darmflora). Möglich ist auch die SharePomelozzini®, mit der wir obendrein Leber und Galle beim Entgiften unterstützen. Beide sind basisch, probiotisch und sind neben ihrer darmreinigenden Wirkung auch während des Fastentiefs sehr unterstützend.
Nebenbei kommt auch die Autophagie immer stärker in Fahrt und baut weiterhin schadhafte Zellstrukturen ab oder repariert sie.
- Fastentag
Neben der auf Hochtouren laufenden Fettverbrennung fühlen wir uns bereits jetzt in der Regel ausgeglichen, fokussiert und energiegeladen. Die Ursache liegt darin, dass sowohl der Körper als auch das Gehirn anstatt mit Energie aus Glukose mit Energie aus Ketonen versorgt wird. Ketone gelangen um ein Vielfaches schneller ins Gehirn und machen Gehirn und Körper leistungsfähiger.
Wenn am ersten-zweiten Tag das Fasten einen gewissen Stress im Körper ausgelöst hat – da wurde der Sympatikus aktiviert, weil es ja ums Überleben geht. Doch spätestens nach drei Tagen kommt der Parasympatikus zum Tragen. Das bedeutet für uns mentale Ruhe, Entspannung, Ausgeglichenheit.
Außerdem schüttet das Gehirn vermehrt Serotonin aus. Dieses Glückshormon wird während des Fastenstoffwechsels weniger abgebaut als während des Glykogenstoffwechsels – also zirkuliert eine größere Menge von diesem Hormon in unserem Körper, was uns ein Gefühl von Euphorie, Energie und im Einklang sein mit uns und unserem Körper verleiht. - Fastentag
Die Fettverbrennung und die Autophagie laufen ab jetzt auf der höchsten Intensität. Je nach persönlicher Entscheidung beendest du das Fasten am 5. Tag. Oder du fastest einfach weiter und genießt alle spürbaren körperlichen, geistigen und seelischen Prozesse.
Sobald du das Fasten durch die Aufnahme von Nahrung, insbesondere von Kohlenhydrate (Fettverbrennung) sowie Proteine, Aminosäuren und Fett (Autophagie) beendest, stellt sich der Körper wieder auf den üblichen Glykogenstoffwechsel um.
Weitere positive Prozesse während des Fastens
Fasten ist inzwischen so gut untersucht, dass neben der Fettverbrennung und der Autophagie noch etliche weitere Wirkungen in klinischen Studien nachgewiesen werden konnten:
- Der Körper verliert viel Wasser, welches im Gewebe eingelagert ist. Salz bindet Wasser im Körper, da dieses während des Fastens fehlt, kann es losgelassen werden.
- Der IGF-Faktor (Entzündungsfaktor) reduziert sich. Dieser Wachsumtumfaktor wird mit erhöhter Mortalität und DNS-Schädigung in menschlichen Zellen in Verbindung gebracht.
- erhöhte Insulinsensitivität (kleinere Mengen von Insulin sind notwendig, um den Blutzucker zu senken).
- Senkung des Blutdrucks
- Ein erhöhter Cholesterinspiegel reguliert sich.
- Stille Entzündungen können reduziert werden. Das betrifft u.a. Rheuma, Arthritis, Reizdarm etc.
- Migräne kann sich durchs Fasten deutlich verbessern oder auch verschwinden.
- Während des Fastens kann sich die körperliche Leistungsfähigkeit sogar steigern und Muskeln aufgebaut werden – wenn du körperlich aktiv bleibst.
- Neue Stammzellen werden während des Fastens gebildet.
- Neue Mitochondrien (=Kraftzentren der Zellen) entstehen (dieser biochemische Prozess heißt Mitohormesis – alte Mitochondrien werden entsorgt, bedingt durch diesen Mangel wird die Mitohormesis ausgelöst).
- Fasten wirkt lebensverlängernd.
- Fasten wirkt sich positiv auf die Seele aus – leichte bis mittelschwere Depressionen werden gelindert oder verschwinden völlig.
Neben diesen Erkenntnissen hat Fasten auch den Effekt, dass es den Fastenden danach leichter fällt, gesündere Lebensgewohnheiten anzunehmen wie beispielsweise Ernährungsumstellungen, mehr trinken, mehr Bewegung, mehr Natur, mehr Achtsamkeit usw.
Der gesunde Neustart
Deine Fastentage oder gar Fastenwochen enden, wenn DU sie beendest 🙂
Fastenbrechen – immer ein elementares Thema, wie dieses sorgsam und richtig vollzogen wird. Wichtig ist, dass du deinen Körper wieder langsam an das „normale“ Essen gewöhnst. Die ersten Tage (Grundregel: Anzahl der Fastentage = Anzahl der Aufbautage) am besten salzlos, da sich dieses sehr schnell in den Gelenken und im Bindegewebe einlagern würde. Je achtsamer du beginnst, desto leichter kannst du neue Ernährungsgewohnheiten integrieren.
Wir haben das Fasten mit einem Apfel als letzte Mahlzeit eingeleitet – so beenden wir es genau so rituell mit einem Apfel. Dass du diesen sehr langsam isst, ihn sehr lange kaust (es darf in deinem Mund ein Brei entstehen), sollte selbstverständlich sein. Dein Magen darf wieder langsam ans Essen, an die feste Nahrung herangeführt werden.
Wenn du diesen ersten Apfel gut vertragen hast, darfst du gerne auch eine Walnuss essen, etwas Rohkost wie eine halbe Karotte beispielsweise. Ich erinnere nochmals ans gute Kauen. Wahrscheinlich bist du jetzt bereits gesättigt, sodass du mittags keinen Hunger verspürst. Am besten isst du erst wieder, wenn sich dein Magen meldet.
Folge deinem Geschmack, auf was du Lust hast – Obst? Gemüse? Salat? Reis-Gemüse-Pfanne? Hirse mit Gemüse? Achte darauf, dass du wenig Kohlehydrate und Fett und natürlich kein Salz verwendest – das könnte schnell zu Blähungen, Bauchschmerzen oder einem Völlegefühl führen.
Vielleicht magst du auch ein glutenfreies Brot mit einem selbstgemachten Aufstrich probieren. Achte darauf, dass du das in den Rezepten angegebene Salz weglässt.
Wichtig ist, dass du dich nicht überisst – wenn du langsam isst und die Nahrung zu Brei kaust, signalisiert dir dein Gehirn rechtzeitig, wenn du satt bist. Und genau dann solltest du mit dem Essen aufhören.
Hast du Fragen oder möchtest du von mir persönlich durch den Fastenprozess begleitet werden, dann nimm‘ gerne Kontakt zu mir auf – ich freue mich auf dich!
Inspiration zum Fasten auf QR24