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Profiwissen Kommunikation: Meisterhaftes Zuhören
Ein wichtiger Bestandteil einer gelungenen Kommunikation ist die Fähigkeit, unserem Gegenüber aufmerksam und achtsam mit Einfühlungsvermögen zuzuhören. Der in sich ruhende Zuhörer strahlt Ruhe und Vertrauen aus, er bewertet oder verurteilt die Aussagen des anderen weder mit Worten noch nonverbal (Kopfschütteln, Nase rümpfen etc.).
Wie fühlen Sie sich, wenn Sie das Gefühl haben, dass der andere nur auf die Gelegenheit zum Unterbrechen wartet, um sofort mit eigenen klugen Reden glänzen zu können?
Hier wunderbare Gedanken von Henri Nouwen, der es sehr präzise auf den Punkt bringt:
Zuhören fällt sehr schwer, denn es gehört viel innere Festigkeit dazu, sich nicht stets durch kluge Reden, Argumente, Bemerkungen oder Erklärungen beweisen zu müssen.
Gute Zuhörer fühlen sich nicht mehr gedrängt zu erkennen zu geben, dass sie auch da sind. Sie sind frei und bereit zu empfangen, zu begrüßen und aufzunehmen.
Zuhören ist viel mehr als einem anderen zu reden zu gestatten, währenddessen man selbst auf die Gelegenheit der Erwiderung wartet.
Zuhören bedeutet, anderen unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu schenken und sie in unserem Inneren zu begrüßen.
Das Schöne des Zuhörens zeigt sich darin, dass diejenigen, denen zugehört wird, mehr und mehr das Gefühl erhalten, akzeptiert zu sein, die eigenen Worte ernster zu nehmen und dabei ihr wahres Ich zu entdecken.
Zuhören ist eine Art geistliche Gastfreundschaft, durch die wir Fremde einladen Freunde zu werden, ihr inneres Ich besser kennen zu lernen und es sogar zu wagen, mit uns zu schweigen.
Zuhören können wie Momo
»Die meisten Menschen hören nicht in der Absicht, zu verstehen, sie hören in der Absicht, zu antworten.« (Stephen R. Covey)
“Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war Zuhören.
Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder.
Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur recht wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.
Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte – nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme.
Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm plötzlich Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.
Sie konnte so zuhören, dass ratlose, unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten.
Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten.
Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden.
Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf denen es überhaupt nicht ankommt, und er ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte das alles der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.
So konnte Momo zuhören!”
(Gelesen bei Burkhard Heidenberger: „Geschichten & Weisheiten“)
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